„Deutschland spricht“ ist eine Aktion, die dieses Jahr von der ZEIT durchgeführt wird. Die Grundidee: Menschen geben an, wie sie zu einer guten Handvoll bestimmter kontroverser Fragen stehen, und werden dann mit einem anderen Menschen in Kontakt gebracht, der/die in vielen Fragen anderer Ansicht ist. Jede:r beschreibt sich ein wenig und kann dann anhand der Beschreibung des/der anderen den Kontakt-Vorschlag annehmen oder ablehnen und sich ggf mit der Person für ein Gespräch verabreden.
Einen Zugang zu der Aktion über deren eigene Webseite gab es nur bis Anfang Mai. Ich (Uli F Wischnath) habe ihn gerade über den Artikel der Zeit zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt bekommen, nachdem ich zunächst die dort platzierte Frage, ob Gendern zu mehr Gerechtigkeit führt, (mit Ja) beantwortet hatte und anschließend auch noch bei 6 weiteren Fragen angeben habe, was ich dazu denke. Danach wurde ich dann gefragt, ob ich Interesse habe an der Aktion „Deutschland spricht“ teilzunehmen. Der Weg über den ZEIT-Artikel funktioniert (derzeit); einen direkteren sehe ich gerade nicht.
Das Schwerpunkt-Thema im Monat Mai war Klimakommunikation und einer der Gesichtspunkte darin waren die Effekte „Echoraum“ und „Filterblase“ (schön hier erklärt), die beide dazu führen, dass mensch sich kaum noch ernsthaft mit deutlich anderen Meinungen auseinandersetzt. (Zusammen darüber lästern ist übrigens keine ernsthafte Auseinandersetzung ;-)) Wer diesen Fallen entkommen möchte, kann sich mit „Deutschland spricht“ mal darin erproben, einem Menschen mit anderer Meinung wirklich zuzuhören und Werbung für den eigenen Standpunkt zu machen in einem Fall, wo dies kein Selbstläufer sein wird. Vielleicht hast du auch einen Freund oder eine Bekannte, die solche stark von deinen abweichende Meinungen hat; der Vorteil bei „Deutschland spricht“: Wenn du das, was der/die andere sagt, eigentlich unerträglich findest, dann belastet es keine Beziehung, die du vielleicht doch gerne aufrecht erhalten möchtest. Trotz aller Bereitschaft, mal über den Tellerrand des eigenen Echoraums zu schauen, muss nicht jeder Gesprächsvorschlag für dich sinnvoll sein. Sorge auch bei der Frage, auf was du dich einlässt, gut für dich!
Ich bin gespannt auf das kommende Gespräch. Hast du vielleicht auch Lust, deinen Echoraum mal bewusst zu verlassen? Dann klick dich durch die Genderfrage und dann noch die anderen Fragen unter dem ZEIT-Artikel und meld dich bei “Deutschland spricht” an. Wir würden uns freuen, wenn du uns im climactivity-Netzwerk oder auf einem unserer Social Media Kanäle von deinen Erfahrungen berichtest. Sowohl im Netzwerk als auch auf Social Media findest du auch Tipps, wie man mit abweichenden Meinungen umgehen kann.