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Themenmonat „Reisen und Fliegen“

Der Juni steht bei uns im Zeichen des Themas Reisen und Fliegen. Die in mancher Hinsicht sicherlich traurige Quintessenz ist: „Bleibe möglichst auf dem Boden!“ Denn ein klimaneutrales Fliegen wird es noch auf lange Zeit nicht geben.

Es gibt allerdings wahrscheinlich sehr viel mehr Möglichkeiten, tolle Reisen ohne Fliegen zu machen, als du vielleicht denkst. Auf der Internetplattform Katzensprung Deutschland gibt es z.B. eine Menge Anregungen für tolle Urlaubsziele in Deutschland: Wie wäre es mit einem Hausbooturlaub in der Mecklenburgischen Seenplatte oder Übernachtungen in einem Baumhaus?

Bei Anderswo sind spannende europäische Ziele aufgeführt mitsamt den Möglichkeiten, dorthin zu reisen ohne zu fliegen. Eine anregende Sammlung von Reiseimpressionen und Hintergründen zu einer Europa-Rundreise, die eine Familie als Alternative zu der zunächst angedachten Kanada-Reise gemacht hat, findet sich hier (ab dem fünften Beitrag).

Damit weite Anreisen  attraktiver werden, müssen Alternativen zum Fliegen gestärkt werden. Zum Beispiel indem die Steuerbefreiung für Kerosin endlich abgeschafft wird, die dem Fliegen einen ungerechtfertigten Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschafft. Dieser Vorteil sorgt nämlich auch dafür, dass die Alternativen sich nicht so dynamisch weiterentwickeln, dass es schnell noch einfacher und bequemer wird, sie zu nutzen. Mit einem Wechselspiel aus einer steigenden Nachfrage durch Menschen, die bereit sind, ein bisschen mehr „kompliziert“ in Kauf zu nehmen, und Druck auf die Politik, die Rahmenbedigungen passend zu ändern, kann sich eine Menge in die richtige Richtung bewegen!

Die oben genannte Quintessenz „Bleibe möglichst auf dem Boden!“ soll nicht einfach nur in den Raum gestellt werden. Hier die Gründe, warum da nicht so recht ein Weg dran vorbei führt: Fliegen macht etwa 5 % des durchschnittlichen deutschen CO2-Fußabdrucks aus und ist damit eher ein Mittelgewicht. Aber die Verteilung der Emissionen ist sehr ungleichmäßig, sodass Fliegen bei denjenigen, die es tun, oft ein Super-Schwergewicht ist. Ein Flug nach Südamerika bringt so viele Tonnen CO2 auf die Waage wie Menschen, die sich sonst ein bisschen Mühe geben, klimafreundlich zu leben, in einem ganzen Jahr mit allen anderen Aktivitäten (Heizen, Strom, Ernährung, Konsum, Alltagsmobilität zusammen!) verursachen. Für alle, die Fliegen, ist das Thema damit in der Regel ein echter Big Point der eigenen CO2-Bilanz.

Das Problem bei dem Thema: Wer andere Kontinente bzw. dort lebenden liebe Menschen sehen will, kommt um ein Flugzeug eigentlich nicht drum herum. Aber während beim Auto Lösungen zur Verfügung stehen, wie dies z.B. über einen Elektroantrieb und Ökostrom klimaneutral werden kann, stecken die Ideen für ein klimaneutrales Fliegen noch in den Kinderschuhen. Denn eine Umstellung auf nicht-fossile Treibstoffe (Biosprit oder Power-to-Liquid) allein reicht nicht aus: Der Klimaschaden des Flugverkehrs entsteht zu fast zwei Dritteln dadurch, dass Abgase in großer Höhe ausgestoßen werden. Und daran ändert der schönste alternative Treibstoff nichts. Eine klimaneutrale Art zu fliegen könnte es mit der Kombination von Wasserstoff, Brennstoffzelle und Elektroantrieb geben.  Aber eine solche Möglichkeit liegt noch in ziemlich weiter Ferne. Deshalb gilt bis dahin: „Bleib möglichst auf dem Boden!“

So wie „Reisen und Fliegen“ das Thema des Monats Juni ist, steht bei climactivity in jedem Kalendermonat ein Big Point des Klimaschutzes im Mittelpunkt. Dieser ist Thema des climactivity-Abends in dem entsprechenden Monat, also der von climactivity vor Ort organisierten thematischen Veranstaltung. Auch das monatliche Team-Treffen der Menschen, die das Programm climactivity zusammen durchlaufen, widmet sich diesem Big Point mit dem Fokus auf die eigenen Erfahrungen damit. In der App werden sich die Fragen des Tages auf das Thema des Monats beziehen und alle Lerneinheiten und Aufgaben, die zum Themenmonat gehören, geben die doppelte Punktzahl. Auch auf Social Media widmen wir uns – und das nicht erst in Zukunft, sondern schon jetzt – dem Thema des Monats und informieren zu verschiedenen Aspekten. Im Juni beim Thema Reisen und Fliegen wird es dabei zum Beispiel auch darum gehen, dass es zwar gut ist nicht vermeidbare Flug-Emissionen zu kompensieren, aber dass die Kompensation nicht die Notwendigkeit verschwinden lässt, die Anzahl an Flügen kräftig zu verringern. Also schaut doch mal vorbei.